Vom Südatlantik zum Indischen Ozean

Unser Plan von Namibia über Botswana, Südafrika nach Mosambik zu fahren, stand nach Besuch der Werkstätte von Stefan Klose mit geplanter kleiner Inspektion schon bald in Gefahr.

Stefan hat bereits beim Reinfahren auf seinen Hof bemerkt, dass mit unserem Toyota Landcruiser wohl etwas nicht stimmt. Er geht der Sache nach und findet einen Schaden der Zylinderkopfdichtung vor. So wären wir nicht weit gekommen.

Wir müssen nun entscheiden, wie wir damit umgehen, da wir unsere Tour nach Mosambik nicht alleine fahren werden, sondern mit Micha und Cristina und ihrem Worldcruiser 5.

Nach langem Hin und Her entscheiden wir uns für einen Mietwagen von African Sun (die praktischerweise auch von Stefan und seiner Frau Esme vermietet werden) für 6 Wochen. So hat Stefan genug Zeit bei all der Lieferprobleme unseren Motor zu reparieren.

Wir sind, bis alles entschieden ist, gut im nahen Guesthouse „African Kwela“ untergebracht.

Wir treffen uns mit Micha und Cristina in Joe´s Beerhouse zur Lagebesprechung und brechen bereits am nächsten Tag auf Richtung Osten.

Xain Quaz bei Gobabis.

Unser gemieteter Hillux ist komfortabel und leise und kühlt sehr gut. Auch das Dachzelt ist gemütlich und luftig.

Am nächsten Tag geht es bereits über die Grenze nach Botswana.

Symponia Guesthouse bei Ghanzi.

Kalahari Rest Camp kurz vor Kang

Am darauffolgenden Tag in Kang können wir unsere Buchung fürs Khutse Game Reserve im dortigen „Botswana Tourism Büro“ machen. Die Dame ruft bei Bigfoot, dem privaten Anbieter für Campsites an und meldet die Personenzahl, die ausgesuchten Camps und die Anzahl der Nächte. Das hat sehr gut geklappt.

Die Strecke bis Lethlakeng ist eintönig, hier genießen wir die moderne Technik unseres Mietwagens und hören Musik und Podcasts.

In Lethlakeng versorgen wir uns noch einmal mit Diesel und Brot bevor wir auf die 120 km lange nordwestlich verlaufende Gravelroad ins Game Reserve abbiegen.

Rechtzeitig zum Kaffee erreichen wir unsere Camp Site, es ist heiß und wir sind ziemlich müde.

Am Morgen weckt uns das Gebrüll eines Löwen, so trinken wir nur kurz Kaffee und machen uns auf die Suche. Leider finden wir ihn nicht mehr und fahren weiter bis zur Molose Pan ans Wasserloch.

Insgesamt verbringen wir 4 schöne Tage im Khutse Game Reserve. An der Molose Pan, Mareswe Pan, Mabuakolobe Pan bevor es zurück zur Khutse Pan geht.

Paje River Camp

Wir fahren zurück bis Lethlakeng, wo die Reifen wieder aufgepumpt, Diesel getankt und Brot gekauft werden muss, bevor es über Serowe zum Paje River Camp geht, 7 km vor dem Khama Rhino Sanctuary.

Khama Rhino Sanctuary

Bird Hide

Südafrika

Über Serowe geht es nach Palapye und bei Martins Drift über die Grenze nach Südafrika.

Die Brücke über den Limpopo zur südafrikanischen Grenze

Kurz nach der Grenze winkt uns ein südafrikanischer Polizist heraus, Frank fährt gleich an die Seite und weil da ein LKW steht, sind wir etwas zu weit auf der Fahrbahn. Der Polizist will uns sofort einen Strafzettel aushändigen und ich werde ziemlich wütend und verlange seinen Boss zu sprechen. Er hat dann schnell aufgegeben.

In Polokwane wird es nochmal stressig bis die Einkäufe erledigt sowie Simkarten besorgt und registriert sind. Wir schaffen es noch gut auf die Camp Site bevor ein richtiger Wolkenbruch losgeht. Das Dachzelt hielt Stand und wir hatten zum Glück einen überdachten Platz, um das Gewitter auszusitzen.

Boma in the Bush

Punda Maria Camp

Um 8 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Louis Trichardt, wo es Supermärkte gibt, die keine Wünsche offen lassen.

Die Strecke bis zum Punda Maria Camp geht durch eine schöne, hügelige, sehr fruchtbare Landschaft bis zum Gate des Kruger Nationalparks.

Kruger Nationalpark

Punda Maria Camp

Shingwedzi Camp Kruger Nationalpark

Es geht weiter nach Mopani, wo wir uns für das Tsendze Bushcamp anmelden müssen.

Zwischenstop am Red Rocks Viewpoint
Unten am Fluss liegt eine Krokodilmama mit 8 Babykrododilen

Am Olifantsbad beobachten wir Zebras, Elefanten, Springböcke und Giraffen und fahren dann den Shongololo Loop.

Ein Rudel Wildhunde am Shongolo Loop
Wir können unser Glück nicht fassen auch noch eine Hyänenfamilie zu sehen.
In Mopani versperrt uns dieses Krododil die Weiterfahrt
Danach sind die Elefanten mit blockieren dran.

Tsendze Bush Camp

Unser letztes Camp im Kruger

Im Kruger Nationalpark gibt es einen kleinen Grenzübergang, Girioyondo Border Post, wo der Grenzübertritt nach Mosambik ohne Komplikationen vonstatten geht.

Wir bekommen TIP (Temporary Import Permit) und Visa und bezahlen die Nationalparkgebühr für die mosambikanische Seite des grenzüberschreitenden Nationalparks, hier genannt Limpopo Nationalpark.

Covane Community Camp

Auf Wellblechpiste geht es weiter bis Massingir. 15 km außerhalb des Ortes liegt die schöne Covane Lodge and Campsite, direkt am Stausee.

Sundowner am See

Zurück in Massingir geht es weiter auf Teerstraße bis Chokwe. Es sind einige Potholes auf dieser Strecke. In Chokwe schließen wir bei Seguros eine Versicherung fürs Auto ab, holen uns Simkarten, lassen sie registrieren und versorgen uns mit Nüssen und Obst.

Nhabanga Paradise, Praia do Bilene

Es war nicht so einfach die Campsite zu finden. Zum Glück hatten wir die Simkarte, so konnten wir uns den Weg telefonisch beschreiben lassen. Wir sind gleich zwei Tage geblieben und durften die Terrasse eines Chalets benutzen, denn es regnete viel.

3 kg Prawns müssen fürs Abendessen vorbereitet werden.

Nach zwei entspannten Tagen geht es weiter nach Xai Xai, zunächst durch Dörfer und am Strand entlang.

Sunset Beach

Wir fahren heute 250 km Richtung Norden zur Inhambane Halbinsel. Wir passieren zahllose Obst- und Gemüsestände mit Mangos, Ananas, Zwiebeln, Tomaten…. Der Großteil der Strecke ist geteert, allerdings durchsetzt mit Potholes. Der letzte Teil ist tiefsandig.

Hier muss der Luftdruck wieder reduziert werden
Zur Begrüßung gibt es erstmal eine Trinknuss

Paindane Beach

Auch hier verbringen wir zwei Tage, es regnet immer wieder und die Nächte sind stürmisch. Unter dem schützenden Dach der Casita lässt es sich gut aushalten. Die örtlichen Fischer versorgen uns mit Fisch und Calamari. Ich würde es „overproviding“ nennen, da wir die einzigen Touristen in der Gegend sind.

Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir los über Inhambane, wo es wieder zu regnen beginnt, nach Tofo, einem Haupt-Touristenort.

Hier werden die Vorräte wieder aufgefüllt. Ein nach Touristenbedürfnissen gut ausgestatteter kleiner Supermarkt

Tofo

Barra Dica

Drei herrliche Strandtage in diesem kleinen Paradies bilden den Abschluss unseres Mosamikabenteuers, bevor es über den Kruger Nationalpark wieder gen Westen geht. Harlion, die Besitzerin wäscht uns die gesamte Schmutzwäsche in ihrer Maschine, so können wir uns auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren. Chillen, lesen, baden und gut kochen.

Das Camp ist nur bei Ebbe zu erreichen. Bei Flut ist das Camp vom Meerwasser eingeschlossen, wie unten zu sehen ist.

Kilometerlange weiße Sandstrände
…und natürlich Strandverkäufer

Die Rückreise beginnt. Die Reifen werden wieder gefüllt.

Wir übernachten noch einmal im Sunset Beach Camp,
Cashewnüsse am Straßenrand

Von Chonguene geht es immer nordwestlich bis zum Limpopo Tal vor Guja. Im Limpopotal wird überwiegend Mais angebaut.

Nach heftigen Regenfällen ist der Staudamm bei Massingir gut gefüllt.

Die Brücke beim Massingir Staudamm

Albufeira, Limpopo Nationalpark

Adeus Mosambik

Giriyondo Border Post

Kruger Nationalpark

Wir verbringen noch einmal vier Tage im Kruger Nationalpark. In Letaba, Balule, Satara und Skukuza, das nahe am Phabeni Gate liegt, wo wir den Park Richtung Hazyview verlassen werden.

Hier ist es ausdrücklich verboten seinen Urneninhalt auszustreuen. Eigentlich schade 😉
Timbavadzi Picknickplatz. Hier gibt es nach dem morgendlichen Game Drive erstmal Frühstück.

Ich fand es sehr interessant, wie die Südafrikaner hier frühstücken. Man kann tatsächlich jemanden buchen, der mit einem Gasgrill die Frühstückseier und den Speck am Tisch anbrät und anschließend sogar das Geschirr abspült. Das war uns dann aber doch zu befremdlich.

Nach unserem Game Drive am Nachmittag sind wir spät dran. Die Tore der Camps schließen um 18:30 Uhr. Doch was ist denn da los? Vor dem Gate hat sich ein Stau gebildet.

Eine große Löwenfamilie genießt die noch warme Teerstraße um sich für die Nacht noch einmal aufzuwärmen.

Auch heute sind wir früh los und frühstücken nun in Thsokwane.

Wenige Kilometer vom Frühstücksplatz entfernt treffen wir auf Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts, die einem Wildhund einen GPS-Sender verpassen, in Narkose natürlich.

Da kann man einem Wildhund mal so richtig nahe kommen.
Manche Strecken sind bereits nicht mehr befahrbar. Zyklon Freddy hat hier beim ersten Mal bereits für Überschwemmungen gesorgt, bevor er mit erneuter Kraft später noch einmal für starke Zerstörungen gesorgt hat.
Vor Eintreffen in Skukuza, ein Rudel Wildhunde und eine Hyänenfamilie.

Skukuza

Schön gestaltetes Camp um und in einem antiken Zug.

Ein anstrengender Fahrtag über Hazyview, Nelspruit und mitten durch Pretoria liegt vor uns.

Moonlight Backpackers

Wir erreichen das Camp erst am Abend und fallen alle früh ins Bett.
Zweites Frühstück in diesem netten Cafe.
Über Rustenburg nach Vryburg durch landwirtschaftliche Anbaugebiete.
Mittagspause in Vryburg

… nun sind es noch 150 km bis zum heutigen Ziel kurz hinter Kuruman.

Red Sands Contry Lodge

Nach zwei harten Fahrtagen sind wir uns schnell einig, dass wir hier für zwei Nächte bleiben werden.

Wir genießen es dem feuchten Klima entkommen zu sein und trockene Kalahari Luft zu atmen.
Camp Site Nachbarn
… und freche Besucher
Am Supermarkt haben wir diesen Erlkönig von Mercedes AMG getroffen .

Um 7 Uhr sind wir wieder auf der Straße nach Upington. Es sind etwa 250 km. Hier wollen wir nochmal einkaufen bevor es in den Kgalagadi Transfrontier Park, kurz KTP geht.

Ab Upington geht es nordwärts bis zur Kgalagadi Parkgrenze. Es ist die Red Dune Route auf der auch neue Testwagen auf ihre Hitzetauglichkeit getestet werden.

Twee Rivieren, KTP

In Twee Rivieren ist alles hoch kompliziert. Man bucht die Camps und den Nationalpark jeweils für Südafrika und Botswana getrennt. Man bekommt ein Entry Permit, das man jedes Mal abgeben muss, wenn man die Camp Site verlässt und wieder abholen muss, wenn man zurückkommt. Und die Grenzformalitäten müssen hier erledigt werden, wenn man über Mata Mata bei der Rückfahrt nach Namibia ausreisen möchte, so wie wir das geplant haben. Die Camp Sites auf der botswanischen Seite sind deutlich günstiger als die auf südafrikanischer Seite. Die Vorteile der botswanischen Camp Sites, sie haben keine Zäune, keine Verbotsschilder und liegen einfach mitten in der Natur. Auf den südafrikanischen Camp Sites gibt es Duschen, Toiletten, Spülbecken, Zäune und Verbotsschilder und man muss sich an- und abmelden.

Die Twee Rivieren Camp Site bietet nur an sehr wenigen Plätzen Schattenbäume.

Da wir in Nossob keine Camp Site bekamen, bleiben wir zwei Tage in Twee Rivieren und genießen Landschaft und Tiere bei Game Drives.

Diese zwei Geparden waren kugelrund und satt gefressen.
Auffahrt zum View Point
Es ist verboten sein Auto zu verlassen. Nur an den Picknick Sites darf ausgestiegen werden.
Auchterlonie Picknick Site mit Museum

Heute wollen wir in den botswanischen Teil des Parks fahren. Wir haben, da wir keine Camp Site in Nossob bekommen haben (das etwa auf der Hälfte der Strecke gelegen hätte) eine lange Strecke vor uns bis Motopi 1. So fahren wir früh los, holen unser Entry permit ab ….

…und treffen kurz darauf auf eine Gepardenmutter mit ihren Jungen, die gerade einen Springbock verspeisen.

Nach 4,5 Stunden erreichen wir Nossob.

Von Nossob geht es 95 km auf sandiger Wellblechpiste bis Motopi.

Kurz vor Motopi steht dieses Unfallauto mit Lebensweisheit, „One lIfe, live“.

Nach weiteren viereinhalb Stunden durchgeschüttelt werden, erreichen wir das Tagesziel Motopi.

Heute geht es weiter in den Mabuasehube Sektor des Kgalagadi Transfrontier Parks, wo wir zwei Nächte auf der Khiding Pan Camp Site gebucht haben.

Mabuasehube Sektor des KTP

Über die Bosobologo Pan geht es zur Monamodi Pan, wo auf der Camp Site tatsächlich Wasser aus der Dusche kommt. Da niemand hier campt, springen wir unter die wohltuende Dusche. Wir passieren die Lesholoago Pan in Richtung Mabuasehube Pan mit ihren schönen Camp Sites bevor es zum einzigen Wasserloch an der Mpayathutlwa Pan geht.

Khiding Pan (Pan=Salzpfanne)

Früh am Morgen fahren wir noch einmal ans Wasserloch der Mpayathutlwa Pan und haben richtig Glück.

Auf dem Nossob Wilderness Trail geht es bis zum Mosomane Camp….

…und am nächsten Tag über Nossob bis Mata Mata.

Mata Mata Camp, KTP

Hier verlassen wir Südafrika und sind zurück in Namibia.

Lapa Lange Game Resort

Hier kann man wunderbar die Anstrengung der langen Fahrt vergessen und sich erholen.
Über Maltahöhe geht es weiter zur Hudup Camp Site.
Büllsport

Ein Zwischenstopp in Büllsport, hier kaufen wir Feuerholz, bevor es weiter zur Nauams Camp Site geht.

Nauams Camp Site

Wir grillen Beef, das wir auf der Farm gekauft haben.

In den Naukluft Bergen auf 1600 m Höhe ist es herrlich kühl in der Nacht und am Morgen. Am nächsten Tag geht es zurück nach Windhoek und wir werden erfahren, ob wir unser Auto nun mitnehmen können für die letzten 2 Wochen.

Gleich nach dem Frühstück schauen wir in der Werkstatt vorbei. Stefan kann uns noch nicht ruhigen Gewissens unser Auto mitgeben, denn es gibt noch ein Leck an der Dieselpumpe, deren Beschaffung wieder ein paar Tage dauern wird.

So verlängern wir den Mietwagen um eine weitere Woche und fahren zurück in die Naukluft Berge, zunächst zur Swartfontein Game Farm.

Swartfontein Game Lodge and Camp Site

Wir verbringen hier zwei schöne Tage und zwei kalte Nächte, bevor es weiter zum Namibgrens Camp geht, das nur 10 km entfernt liegt.

Namibgrens Camp Site

Paviane auf den Felsen

Auch hier verbringen wir zwei Tage und nutzen die Zeit eine Farmrunde zu fahren. Wir sind erstaunt, wie groß und abwechslungsreich die Farm ist und in welch hinreißender Landschaft sie liegt.

Klipspringers Window

Über Rehoboth geht es zurück nach Windhoek zu Stefan in die Werkstatt. Unser Auto ist fertig, wir sind überglücklich!

Alles wieder drin und läuft!

Nun muss der generalüberholte Motor noch eingefahren werden. Da wir sowieso noch nach Swakopmund wollten, passt das gut. Dort wartet ein Sitz auf unseren Toyota, den Micha mit seinem Auto nach Namibia verschifft hatte.

Gecko Ridge Lodge and Camp Site

Die Gecko Ridge Lodge and Camp Site liegt etwas außerhalb von Swakopmund und ist daher nicht so neblig und feucht und außerdem sehr schön.

Nachdem wir alles in Swakopmund erledigt haben, fahren wir weiter zur Omatozu Game Farm auf die Camp Site.

Eine scheue Babygiraffe begrüßt uns.

Wir stellen fest, dass die Kühlung des Autos gar nicht mehr funktioniert und auch die Hupe nicht. So fahren wir auf unserer Rückreise nach Windhoek zuerst bei Just Cooling vorbei. Hier wird festgestellt, dass der Klimakompressor auch noch ausgetauscht werden muss. Auch das lassen wir gleich reparieren und bringen dann das Auto zu Stefan. Er macht den erforderlichen Ölwechsel, bringt das lose Kabel der Hupe in Ordnung und wir können nun mit unserem rundum erneuerten Toyota Bush Camper nach Elisenheim fahren und uns für unsere Abreise bereit machen.

Zwei Monate sind wie im Flug vorbei gezogen und wir treten die Rückreise nach Deutschland an, wo wir uns nun auf Familie und Freunde freuen.