Von Tanzania nach Kenia und zurück im Januar-Februar 2018 Teil 1

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Moshi

Hugo beim verzweifelten Versuch Nachwuchs zu zeugen. Mir gefällt insbesondere sein Gesichtsausdruck

Nach angenehmem Flug mit KLM und problemlosem Procedere bei der Ankunft, trotz vieler mitgebrachter Lebensmittel, waren wir gegen Mittag im Kilimandjarohouse.  Frank hat gleich die Sicherungen am Kühlschrank repariert. Läuft! Die mitgebrachten Sachen sind verstaut und die Klamotten bereits durchgeschwitzt.
Am Abend sitzen wir zusammen mit Roland, Holger und Ulla, die kurz nach uns ankamen, zum Vesper und sind dann auch bald alle ziemlich müde geworden.

Der nächste Tag ist mit Organisationsarbeiten, Werkstatt, Einkaufen und Stoffbeutel nähen lassen ausgefüllt. In Kenia gibt es ein neues Gesetz, das jegliche Art von Plastiktüten verbietet. Wir verbannen somit alles an Plastik was sich im Auto angesammelt hat (nicht ohne doch eine Rolle Müllbeutel sehr versteckt mitzuführen). Selbst die Plastikverpackung um das Toilettenpapier wird entfernt und durch Stoffbeutel ersetzt. Ob sich diese ganze Aktion bewährt, wird sich noch zeigen. Auf alle Fälle haben wir keine Lust die drakonischen Strafen zu zahlen (38.000 USD!), die auf entdeckte Plastikbeutel entfallen.  

Marangu Coffee Tree House

Nun kann es losgehen. Wir wollen diesmal ziemlich gemütlich unterwegs sein und fahren daher nur kurze Etappen. Die erste geht zum Marangu Coffee Tree House auf 1700 m. Hier ist das Klima perfekt, das Camp blitzesauber mit herrlich grünem Rasen, warmer Dusche und schönem Garten. Wir sind um halb elf schon da und trinken erstmal Kaffee, sind ja schließlich im Coffee Tree House?. Für den Nachmittag haben wir eine Kaffeetour geplant.

Chamäleon auf dem Weg zur Kaffeeplantage

Babu Kahawa oder übersetzt Opa Kaffee
Schmeckt übrigens überhaupt nicht!

Sind mit Tom, unserem Guide etwa 3 km gelaufen bis zum Haus von Babu Kahawa, ein älterer Herr, der uns auf witzige Weise die gesamte Prozedur vom Pflücken der Bohnen übers Schälen, Säubern und Rösten bis zum Genuss des fertigen Kaffees gezeigt hat. Ein wirklich interessanter Nachmittag. Haben uns sehr gefreut, dass Ulla und Holger noch mitkamen. Sie sind um die Mittagszeit am Camp angekommen. Den Abschluss der Tour haben wir am Gate des Kilimandscharo Nationalparks gehabt, wo wir die Schautafeln begutachtet haben. Tom hat uns dann noch Bananenbier und Wein besorgt. So konnten wir Ullas Geburtstag noch begießen und den Abend bei Käse und Crackern und Erzählungen ausklingen lassen. Hier am Kilimandscharo leben die Chagga, ein geschäftstüchtiges Volk. Sehr charmant aber auch schlitzohrig. So hat Tom bevor er ging noch einmal einen Betrag von 20000 TSH (8 Euro) eingefordert, trotz vorheriger Beteuerungen, dass der Ausflug in den Nationalpark garantiert umsonst ist. Naja, nachdem der Tourismus deutlich nachgelassen hat, wegen der unerschwinglichen Preise, muss man halt schauen wo man bleibt.

Lake Chala

Wir starten spät, da es zum Lake Chala nur 17 km sind und kaufen in Marangu auf dem Markt noch Obst und Gemüse. Sind um die Mittagszeit angekommen. Die Strecke ist nichts für Ungeduldige. Es wechselt zwischen 30 km und 50 km Geschwindigkeitsbegrenzung und natürlich Radarkontrollen. Es gab noch eine böse Überraschung am Gate zu dieser Game Management Area, denn die Regierung will neuerdings pro Person 42 USD. Das beinhaltet Eintrittsgebühr, Camping und Gebühren fürs Auto. Und es wird am Ende nochmals 18 % Mehrwertsteuer draufgeschlagen. Früher konnte man am Lake Chala sehr gut campen ohne die Deklarierung als Wildschutzgebiet (es gibt hier nur selten wilde Tiere). Als man uns am Campsite dann nochmal 13 Euro pro Person abgeknöpft hat, waren wir ganz schön sauer. Aber die Campsite wurde privat finanziert – klar dass die auch Geld verdienen wollen.Die Wanderung runter zum Kratersee nach unserem üppigen Mittagsvesper war sehr schön und am Ende ziemlich steil. Da haben wir dann den Ärger schnell vergessen. Ulla und ich haben verbotenerweise noch im See gebadet, bei kristallklarem Wasser. Es war fantastisch. Das Baden im See wurde verboten, weil einige Afrikaner ertrunken sind. Nach dem schweißtreibenden Aufstieg gabs zur Belohnung für jeden ein Bier auf der Terrasse des Restaurants mit herrlichem Ausblick.

Kenia

Lake Jipe Tsavo West

In der Nacht hat es geregnet. Am Morgen kommt die Managerin der Lake Chala Lodge an der Campsite vorbei und erzählt uns von ihren massiven Schwierigkeiten bezüglich der Preisgestaltung der Regierung und des daraus folgenden Rückgangs der Anzahl an Touristen. Es ist wirklich jammerschade, dass dieses idyllische Camp eventuell bald geschlossen werden muss. 

So kommen wir erst um halb elf los und fahren zunächst bis zur kenianischen Grenze. Hier muss das Carnet neu gestempelt werden. Auf tanzanischer Seite waren wir rasch fertig, wie immer mit einscannen der Fingerprints aller Finger.

Auf kenianischer Seite dauerte das Ganze etwas länger. Wir mussten erst nach Taveta fahren um Geld zu holen, da man die kenianische Roadtax (4500.- KSh für einen Monat) nicht mit Dollars oder Kreditkarte zahlen kann. Das alte Carnet  ist ausgestempelt und das neue Carnet ist eingestempelt. Was sich als sehr hilfreich erwiesen hat ist das E-Visum für Kenia, das man wirklich einfach online vorher beantragen kann. Man legt einen Account an, auf dem das Visum zwei Tage nach Beantragung zum Download bereit steht, ausdrucken und fertig. Mussten noch auf Ulla und Holger warten, die ihre Roadtax für Tanzania noch nachzahlen mussten. Nach 2,5 Stunden waren wir durch. Nun fehlte nur noch die Versicherung für einen Monat (5000 KSH), die gibts im nahegelegenen Taveta. Der Versicherungsagent hat uns bis Taveta begleitet. Was uns erstaunt hat:  es gab nicht einen Hinweis auf das Plastiktütenverbot.

Wenige Kilometer hinter Taveta biegen wir Richtung Lake Jipe zum Camp ab. Wir sind dann bereits im Tsavo West Nationalpark. Das Camp liegt direkt am See dessen Ufer gesäumt ist von Papyrusgras und Schilf, malerisch vor den tansanischen Pare Mountains. Es ist herrlich wieder mitten unter Impalas, Hippos, Krokodilen, Kongonis und unzähligen Vogelarten zu sitzen und diese Ruhe zu genießen. Da wir in Taveta 30 Eier gekauft haben, gibt es am Abend Pfannkuchen mit Speck.

Von Tsavo West nach Tsavo East zur Ndololo Campsite 

Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker zum Early Morning Gamedrive. Kommen allerdings erst um halb sieben los. Auf der Hauptpiste Richtung Maktau Gate erklettern wir einen Hügel und entdecken eine große Herde Büffel. Biegen dann von der Hauptpiste zu einem Wasserloch  in einer schönen Grasebene ab und frühstücken gemütlich die restlichen Pfannkuchen von gestern mit Blick auf Zebras und Kongonis. Um halb elf geht’s zurück Richtung Taveta und weiter ostwärts auf guter Teerstrasse zum Lumo Conservancy, wo wir eigentlich heute campen wollten. Waren um die Mittagszeit dort, haben jedoch beschlossen mit Ulla und Holger noch bis Voi zum Gate des Tsavo East NP zu fahren und im Ndololo Camp zu übernachten, das sich 8 km hinter dem Voi Gate im NP befindet (wohl die einzige Campsite im Tsavo East). Auf der Strecke ging Holgers Kühlschrank-Batterie kaputt. In Voi findet er eine Toyota Werkstatt, die sie austauscht. Wir fahren einstweilen weiter zum Camp und werden belohnt mit unzähligen der berühmten roten Elefanten des Tsavo East. Die Safaricard wurde übrigens abgeschafft, der Eintritt bzw. die Bezahlung mit Kreditkarte ist problemlos, es wird mit Papiertickets gearbeitet und die Ranger von KWS sind absolut freundlich, korrekt und hilfsbereit. Genießen den Nachmittagskaffee in Gesellschaft der Ranger und Meerkatzen unter einer schattigen Akazie. Schließlich trudeln Ulla und Holger ein. Wir sind uns einig, dass wir unbedingt noch einen Abendgamedrive machen wollen. So fahren wir zunächst zum Kanderi Swamp wo es wieder reichlich Elefanten gab. Erstaunlich finden wir, dass trotz der großen Anzahl an Elefanten die Natur noch intakt ist. Es gibt genügend Gras zu fressen. Die Landschaft hier im Tsavo ist bezaubernd. Savanne und Sumpflandschaft, eingerahmt von Hügeln, wechseln sich ab. Über den Voi River Drive geht es zurück zum Camp. Nun ist es schon spät und wir sind alle müde. So gibt es nur Vesper und zum Nachtisch Cointreau.Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker. Morning Gamedrive ist angesagt. Komora, der Caretaker, empfiehlt uns zur Pipeline zu fahren und anschließend zum 40 km entfernten Arubadamm. An der Pipeline in der Nähe des Voi Gates finden wir fünf Löwen, eine ganze Familie. Es herrschte allerdings ein richtig aggressives Verhalten der anderen Safariautos, die die Lodgetouristen fahren. Wir wurden rücksichtslos überholt, nur damit diese Gäste zuerst vor Ort sind. Die Löwen waren sehr genervt von den vielen Autos und dem Rummel. So haben wir uns bald wieder auf den Weg gemacht und dann tatsächlich einen Geparden gesehen. Zunächst sah man nur den Schwanz, bis er sich aufgesetzt hat und richtig gut zu sehen war.  Das Glück hielt an, denn auf dem Weg zum Arubadamm sahen wir noch einmal sieben Löwen auf einem Hügel liegen.  Auf der weiteren Strecke haben wir Kongonis, Rappenantilopen, Zebras, Büffelherden, Hippos, Warzenschweine und und und gesehen.Am frühen Mittag sind wir zurück am Camp. Ulla und Holger haben sich dazu entschieden noch einen Tag mit uns im Park zu bleiben.  Wir haben in der Zwischenzeit Wäsche gewaschen… … das Auto mal sauber gemacht, Brotteig angesetzt und heute Abend wollen wir Nudeln mit Ullas berühmter Tomaten-Olivensoße kochen. Wir hatten vorzügliches Essen mit der einzigen Flasche Rotwein, die für besondere Gelegenheiten wie diese gedacht war.

Chyulu Campsite Tsavo West

Nach kurzem Frühstück, währenddessen die Meerkatzen auf Holgers Dachzelt gekackt haben,  sind wir um 8:00 Uhr zum Shop am Gate um noch einmal Wasser und 2 Dosen Tusker für die nächsten zwei Tage im Tsavo West einzukaufen. Wir fahren gemeinsam mit Ulla und Holger nördlich zum Galana River. Schauen uns zusammen noch den Crocodile View Point ……und die Lugards Falls an. Dann trennen sich unsere Wege. Wir fahren westlich durchs Manyani Gate zum Tsavo West und die Beiden östlich durchs Sala Gate nach Malindi.  Am Gate habe ich mich erkundigt, ob es irgendwo Obst und Gemüse zu kaufen gibt. Man hat mich zum Gefängnis geschickt. Fand ich lustig, also sind wir hingefahren. Tatsächlich waren Sträflinge in gestreiften Klamotten am streichen, aber für Obst und Gemüse hätte ich einen Passierschein benötigt. Das war mir dann doch zu unheimlich. Die Gefängniswärter hatten für heute wenigstens ihren Spaß und wir auch. Also ohne Vitamine weiter zum Tsavo River Gate (auch hier problemloses Bezahlen mit Kreditkarte) und dann zum Chyulu Campsite im Tsavo West. Vom Gate bis zur Campsite sind es nahezu 70 km. Es geht bis auf 900 m Höhe, auf Strecken die immer wieder aus Lavagestein bestehen und teilweise ziemlich holprig sind, durch sehr schöne Hügellandschaft. Die Zufahrt zur Campsite ist ziemlich holprig. Wir sind ganz alleine hier in der Wildnis. Es ist herrlich ruhig und erholsam.Am Nachmittag fahren wir zu den Mzima Springs, Süßwasserquellen die aus dem Lavagestein fließen. Über Kilaguni geht’s wieder zurück zum Camp. Wir sehen Rappenantilopen, Giraffen, Zebras, viele Dikdiks und eine Schlange, die die Piste überquert. Hier genießen wir den Sonnenuntergang bei Tusker, Couscous Salat und selbst gebackenem Brot mit Streichkäse. Um halb neun fahren wir los zum Chaimu Crater. Gleich nach der Ausfahrt vom Camp begegnen wir einer Hyäne. Wir parken im schwarzen Lavagestein und kraxeln hoch zum Kraterrand, wo man einen herrlichen Blick auf die umgebende Landschaft hat. Anschließend geht’s zum Roaring Rock. Auch hier lohnt sich der etwas einfachere Aufstieg. Es gibt oben sogar Schattendächer und Schautafeln. In der Ferne kann man bei klarem Wetter den Kilimandscharo sehen. Wir blicken aufs Rhino Valley und sind uns einig, dass wir uns das noch ansehen möchten.  Wir finden dort zwei Büffel unter einem Baum, die uns erstaunt anblicken. Viele Impalas, Kongonis und Strauße. Buschhörnchen mit gestreiftem Schwanz und sehr viele Dikdiks springen immer wieder über die Piste. Wir fahren über die nördliche Piste zum Chaimu Lavariver.Diese Piste ist bergauf teilweise ganz schön anspruchsvoll. Wir sind schon fast zurück am Camp, haben aber noch keine Lust in der Sonne zu sitzen und bewegen uns nun nach Norden zum Chyulu Waterhole über den Mtito Circuit. Die Piste ist richtig gut. Das Waterhole ist jedoch unspektakulär und es gibt nun um die Mittagszeit keine Tiere. Da wir schon mal da sind, schauen wir uns den naheliegende Kamboyo Campsite an und machen hier Picknick. Unser Chyulu Camp ist eindeutig das Schönere und besser gelegene. Kamboyo eignet sich dann, wenn man über Mtito Andei (das nördliche Gate) ausfahren möchte. Nun geht’s aber zurück zum Chyulu Camp zum Kaffee trinken und Wäsche waschen. Außerdem ist das Brot schon wieder alle und es muss Neues gebacken werden. Heute war übrigens der heißeste Tag mit 37° Celsius. Alles in allem kann man sagen, dass Tsavo West landschaftlich sehr abwechslungsreich ist, aber weniger Tiere zu sehen sind. Tsavo Ost ist unwahrscheinlich tierreich, aber auch mit seinen Savannenlandschaften  wunderschön.

…und weiter geht´s an die kenianische Küste

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